In den Bergen
Die Fahrt in die Berge verlief ruhig, begleitet vom gleichmäßigen Summen des Motors und dem Flüstern des Windes, der über die Straßen strich. Ich sah aus dem Fenster, beobachtete, wie sich die Landschaft veränderte – von der Hektik der Stadt hin zu stillen, endlosen Hügeln. Als wir endlich ankamen, nahm mich die Hütte mit ihrem schlichten Charme sofort gefangen: dunkles Holz, ein prasselnder Kamin, der Geruch von Kiefernharz und der Blick auf die schneebedeckten Gipfel. „Das ist perfekt“, murmelte ich, als ich die Decke über den Schultern spürte. Daniel nickte, und für einen Moment schien Frieden in der Luft zu liegen. Ich wollte glauben, dass dies unser Neuanfang sein konnte – eine Pause, in der Worte wieder Bedeutung finden und Blicke wieder Nähe bedeuten würden.
In Den Bergen
WERBUNG
Ein Spaziergang am See
Später schlug Daniel einen Spaziergang vor, und ich willigte ein. Der See lag nur wenige Minuten entfernt, eingebettet zwischen Felsen und Tannen, sein Wasser so klar, dass man die Kiesel am Grund sehen konnte. Wir gingen schweigend nebeneinander her, die Hände in den Taschen, und doch war das Schweigen diesmal nicht unangenehm – es fühlte sich fast friedlich an. Die untergehende Sonne färbte das Wasser in warmes Gold, und für einen Augenblick wünschte ich mir, die Welt könnte einfach anhalten. Daniels Schatten fiel neben meinen, lang und still, und ich hoffte, dass dieser Moment ein Anfang war – ein sanftes Einverständnis, dass wir uns wiederfinden konnten, irgendwo zwischen Atemzügen und Spiegelungen im See.
Ein Spaziergang Am See

